Informationskampagne zum Thema Ernährung
Genieße bewusst, lebe gesund!
Im Jahr 2020 wurde das Onkologische Selbsthilfe-Netzwerk Rostock gegründet. Die Universitätsmedizin Rostock, das Comprehensive Cancer Center M-V, die Krebsgesellschaft M-V, das Gesundheitsamt Rostock, die Selbsthilfekontaktstelle Rostock und die onkologischen Selbsthilfegruppen sind eine Kooperation eingegangen, damit durch eine strukturierte Zusammenarbeit die Selbsthilfe gestärkt und an gemeinsamen Zielen gearbeitet werden kann.
Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - Sektion Mecklenburg-Vorpommern, der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern und der Gastroenterologie der Universitätsmedizin Rostock begrüßen wir Sie auf der Informationsseite zum Thema Ernährung. Hier erfahren Sie alles in kurzen Videos über die gesundheitsförderlichen Aspekte der Ernährung, Ernährung während einer Krebstherapie und Ernährung nach Krebs. Zudem finden Sie hier weiterführende Informationen und Ansprechpartner.
Gesundheitsförderliche Aspekte der Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung trägt maßgeblich zur Erhaltung der Gesundheit und zur Vorbeugung zahlreicher Krankheiten bei. Sie stärkt das Immunsystem, unterstützt den Stoffwechsel und kann das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden deutlich senken. Dabei spielen nicht nur die Auswahl und Qualität der Lebensmittel eine Rolle, sondern auch das Trinkverhalten, der Umgang mit Alkohol sowie das Körpergewicht.
Ernährung und Trinken
Das Krebsrisiko kann durch eine gesunderhaltende und ausgewogene Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln ist, minimiert werden. Eine gesunderhaltende und ausgewogene Ernährung bedeutet die richtige Menge an Energie und eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe sicherzustellen. Jeder einzelne Nährstoff erfüllt lebenswichtige Funktionen im Organismus. Doch kein einziges Lebensmittel enthält alle Nährstoffe in ausreichender Menge. Wie eine optimale Auswahl an Lebensmitteln aussehen kann, wird Ihnen im Video anhand des DGE Ernährungskreises kurz erklärt. Wenn Sie ausführlichere Informationen möchten, finden Sie diese auf der Webeite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Alkohol und Krebs
Alkohol und Krebs stehen in einem direkten Zusammenhang – und dennoch wird das Risiko oft unterschätzt. Fakt ist: Jeder Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich und erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Auch geringe Mengen gelten lediglich als tolerierbar – nicht als unbedenklich.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt auf ihrer Webseite, möglichst ganz auf Alkohol zu verzichten.
Übergewicht und Krebs
Übergewicht ist ein zunehmend bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Krebserkrankungen. Eine gesunde Ernährung, wie sie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf ihrer Webseite empfohlen wird, zielt daher nicht nur auf Herz-Kreislauf-Prävention ab, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Krebsprävention durch die Förderung eines Normalgewichts.
Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate
Ein häufiges Missverständnis ist, dass mehr immer besser ist. Eine Überdosierung von Vitaminen und Mineralstoffen kann jedoch gesundheitsschädlich sein. Im Gegensatz zu Arzneimitteln unterliegen Nahrungsergänzungsmittel keinem Zulassungsverfahren und dienen nicht der Behandlung oder Vorbeugung von Krankheiten. Es gibt keine rechtlichen Höchstmengen für Inhaltsstoffe. Seien Sie also vorsichtig bei übertriebenen Gesundheitsversprechen. Viele Produkte werden als „Wundermittel“ angepriesen, jedoch gibt es oft keine wissenschaftlichen Belege dafür. Informieren Sie sich gründlich auf der Webseite "Klartext Nahrungsergänzung" der Verbraucherzentrale.
In bestimmten Fällen können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, sollten jedoch nicht als Ersatz für eine gesunde Ernährung dienen. Die Einnahme solcher Präparate sollte nur bei nachgewiesenem Mangel und auf ärztlichen Rat erfolgen.
Ernährung während einer Krebstherapie
Während einer Krebstherapie spielt die Ernährung eine zentrale Rolle: Sie kann helfen, den Körper zu stärken, Nebenwirkungen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Dabei gilt: Es gibt keine spezielle „Krebsdiät“, die den Tumor bekämpfen kann – vielmehr kommt es auf eine individuelle, energiereiche und eiweißbetonte Ernährung an, die den Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten entspricht.
Die „Krebsdiät“
Ernährung kann den Therapieverlauf positiv beeinflussen, etwa indem sie hilft, Nebenwirkungen besser zu bewältigen oder das Immunsystem zu stärken. Aber: Eine sogenannte „Krebsdiät“ gibt es nicht! Deshalb ist es umso wichtiger, alle Ernährungsfragen mit dem behandelnden Arzt oder einer qualifizierten Ernährungsberatung zu besprechen – individuell, seriös und mit Blick auf das persönliche Wohlbefinden.
Ernährung während einer Chemo- und Strahlentherapie
Während einer Chemo- und Strahlentherapie ist eine angepasste Ernährung besonders wichtig. Ziel ist es, Untergewicht zu vermeiden und den Körper mit ausreichend Energie und Eiweiß zu versorgen. Fettreiche Mahlzeiten und täglicher Fleisch- oder Fischkonsum sind ausdrücklich erlaubt, da sie helfen, Muskelabbau und Immunschwäche vorzubeugen. Wer wenig essen kann, sollte auf Eiweißpräparate oder Trinknahrung zurückgreifen.
Ernährung bei einem Stoma
Ein Stoma – ob Ileostoma oder Kolostoma – bedeutet eine große Umstellung, besonders nach einer Darmkrebsoperation. Eine feste „Stoma-Diät“ gibt es nicht, aber einige bewährte Empfehlungen helfen, Beschwerden zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.Die Ernährung bei einem Stoma ist individuell. Mit Geduld und Beobachtung finden viele Betroffene ihren Weg – oft mit der Aussicht auf eine Rückverlegung des Ileostomas.
Ernährung nach Krebs
Nach einer überstandenen Krebserkrankung spielt die Ernährung eine zentrale Rolle für die Genesung und das allgemeine Wohlbefinden. Der Körper braucht jetzt besonders viele Nährstoffe, um sich zu regenerieren, das Immunsystem zu stärken und neue Energie zu gewinnen. Empfehlenswert ist eine ausgewogene, möglichst pflanzenbasierte Kost mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und hochwertigen Fetten. Auch kleine, regelmäßige Mahlzeiten können helfen, den Appetit zu fördern und den Körper sanft zu unterstützen.
Wichtig ist: Es gibt keine „Krebsdiät“, aber eine bewusste Ernährung kann helfen, Spätfolgen zu mildern und das Risiko für Rückfälle zu senken. Genuss und Lebensfreude beim Essen sind genauso bedeutend wie Vitamine und Mineralstoffe – denn Essen ist auch ein Stück Lebensqualität.
Ernährungsberatung
Jede Krebserkrankung ist anders – ebenso wie die Bedürfnisse der Patienten. Ernährungsberater entwickeln individuelle Konzepte, die auf die jeweilige Krebsart, Therapieform und Lebenssituation abgestimmt sind.
Ernährungsberatung/Präventionskurse:
Gesetzliche Krankenkassen beteiligten sich an den Kosten, die für Ihre Teilnahme an Präventionskursen anfallen. Von anerkannten Ernährungsfachkräften werden zertifizierte Präventionskurse angeboten. Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse über die Bezuschussung der Kursgebühren!
Ernährungstherapie:
Auch wenn eine Krankheit vorliegt, können Kosten für die Beratung übernommen werden (auf Basis des § 43 SGB V). Dazu ist eine Ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung erforderlich sowie die individuelle Absprache mit Ihrer gesetzlichen Krankenkasse. Sprechen Sie auch die zertifizierte Ernährungsfachkraft darauf an!
Suche nach weiteren zertifizierten Ernährungsberatern:
In Deutschland sind insgesamt sechs Zertifikate für die Ernährungsberatung anerkannt. Wichtig ist, dass es sich um Diätassistenten, Oecotrophologen oder Ernährungswissenschaftler handelt bzw. um einen nach den DGE-Zulassungskriterien anerkannten Studienabschluss. Die Datenbank der Zentralen Prüfstelle Prävention bietet Informationen zu Präventionskursen.
Ernährungsberater finden:
Wir hoffen sehr, dass Ihnen unsere Informationskampagne zum Thema Ernährung wertvolle Impulse geben konnte und Sie daraus hilfreiche Erkenntnisse für Ihren Alltag gewinnen konnten.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Eine Initiative des Onkologischen Selbsthilfe-Netzwerks Rostock
in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung M-V,
der Verbraucherzentrale M-V und der Universitätsmedizin Rostock
Kontakt
Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e. V. Sekt. M-V
Geschäftsstellenleiterin:
Gesine Roß
0385 - 521 34 55
eMail
Postanschrift:
Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e. V. - Sektion
Mecklenburg-Vorpommern
Am Grünen Tal 50
19063 Schwerin
Abteilung für Gastro-
enterologie, Endokrinologie
und Stoffwechselkrankheiten
Ernährungsmedizinerin:
Dr. med. Sophie Fromhold-Treu
eMail
Postanschrift:
Universitätsmedizin Rostock
Abteilung für Gastro-
enterologie, Endokrinologie
und Stoffwechselkrankheiten
Ernst-Heydemann-Straße 6
18057 Rostock