Informationskampagne zum Thema Hautkrebs
Der Sommer ist heiß - Hautkrebsvorsorge ist cool!
Im Jahr 2020 wurde das Onkologische Selbsthilfe-Netzwerk Rostock gegründet. Die Universitätsmedizin Rostock, das Gesundheitsamt Rostock, die Selbsthilfekontaktstelle Rostock und die onkologischen Selbsthilfegruppen sind eine Kooperation eingegangen, damit durch eine strukturierte Zusammenarbeit die Selbsthilfe gestärkt und an gemeinsamen Zielen gearbeitet werden kann.
Zusammen mit dem Hautkrebszentrum der Universitätsmedizin Rostock begrüßen wir Sie auf der Informationsseite zum Thema Hautkrebs. Hier erfahren Sie alles in kurzen Videos zur Prävention, Diagnose, Therapie, Nachsorge und Selbsthilfe. Zudem finden Sie hier weiterführende Informationen und Ansprechpartner.
Prävention
Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs ist die UVA- und UVB-Strahlung. Schutz vor zu hoher Sonneneinstrahlung durch Sonnencreme, Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen und UV-protektiver Kleidung ist demzufolge zur Prävention sehr wichtig. Je heller Ihr Hauttyp ist, desto wahrscheinlicher sind Lichtschäden durch Sonnenexposition. Der Lichtschutzfaktor auf der Sonnencreme beschreibt den Faktor, den Sie länger in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Wenn Sie also 10 min in der Sonne bleiben können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, so sind es mit Lichtschutzfaktor 20 (20 x 10) 200 min. Der UVA-Schutz beträgt mindestens 1/3 des UVB-Schutzes, wenn das UVA-Zeichen auf der Sonnencreme aufgedruckt ist. Sonnencreme sollte 20 - 30 min vor dem Aufenthalt in der Sonne aufgetragen werden und regelmäßig, insbesondere nach körperlicher Betätigung und Baden, nachgecremt werden. Das Nachcremen verlängert aber nicht die Zeit, die Sie ohne Sonnenbrand in der Sonne verbringen können. Nach dem Öffnen verliert die Sonnencreme nach einigen Monaten ihre Haltbarkeit und ihre Wirksamkeit, außerdem können sich potenziell gefährliche Abbaustoffe von organischen Filtern bilden. Achten Sie auf die aufgedruckte Dauer der Haltbarkeit nach dem Öffnen: Eine Dose mit offenem Deckel mit einer Zahl daneben, die Zahl entspricht den Monaten, die die Creme nach dem Öffnen noch haltbar ist. Sie sollten Sonnencreme immer in ausreichender Menge auftragen, so sollte eine Standardpackung von 200 ml nach der 5. Anwendung leer sein, wenn Sie den ganzen Körper eincremen.
Führen Sie regelmäßig einen Hautcheck bei sich selbst durch, achten Sie insbesondere auf sich verändernde, neue und wachsende Hautveränderungen und stellen diese zeitnah einem Dermatologen vor. Versäumen Sie nicht die regelmäßigen Hautvorsorgeuntersuchungen.
Diagnose
Zur Diagnose von Hautkrebs werden bildgebende Verfahren und die Mikroskopie eingesetzt. Nähere Informationen finden Sie nachfolgend.
Bildgebung
Hautkrebs kann man sehen. Ab etwa dem 35. Lebensjahr sollte sich kein neues Muttermal entwickeln und bestehende sich nicht verändern. Eine weitere Merkregel ist: suche das hässliche Entlein – zeigen Sie dem Hautarzt das Muttermal, das unter allen Ihren Muttermalen auffällig heraussticht. Der Hautarzt verwendet neben seinem Auge auch eine Lupe oder moderne bildgebende Verfahren wie die videoassistierte Auflichtmikroskopie.
Bei Verdacht auf Hautkrebs wird die Läsion unter örtlicher Betäubung herausgeschnitten und unter dem Mikroskop untersucht. Durch die histopathologische Untersuchung, die im Hautkrebszentrum der Universitätsmedizin Rostock durchführt wird, kann eine eindeutige Diagnose gestellt werden, die dann das weitere Vorgehen bestimmt.
Mikroskopie
Wenn eine Hautveränderung unter dem Verdacht herausgeschnitten wurde, dass es sich um Hautkrebs handeln könnte, wird das Gewebestück anschließend unter dem Mikroskop angeschaut. Dafür muss es erst einmal haltbar gemacht werden, man sagt „fixiert“. Danach wird das Präparat weiter verarbeitet, bis man schließlich zu Gewebeschnitten kommt, die weniger als ein 100stel Millimeter dünn sind. Diese werden dann mit dem Mikroskop angesehen und es wird ein Befund erstellt. Insgesamt dauert es einige Tage von der Probenentnahme bis zum fertigen Befund.
Immer wieder kommt es vor, dass zur genauen Diagnose noch spezielle Färbungen nötig sind, z. B. um bestimmte Zellen sicher identifizieren zu können. Es gibt ja den weißen und den schwarzen Hautkrebs und noch einige seltene Arten von Krebs an der Haut; oder es ist gar kein Hautkrebs. Das muss ja alles gut unterschieden werden. Eine Diagnose soll schließlich verlässlich gestellt werden. Auch wenn die Diagnose eines Hautkrebses nachher feststeht und man wissen will, ob dieser komplett entfernt ist, kann mit dem Mikroskop überprüft werden, ob wirklich alles herausgenommen wurde.
Therapie
Bei der Therapie des Hautkrebses kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Nähere Informationen finden Sie nachfolgend.
Operation
In der operativen Abteilung der dermatologischen Klinik werden Patienten ambulant oder stationär je nach Indikation in lokaler Betäubung oder in Vollnarkose operiert. Zu unserem Repertoire gehören
- Entfernung von Hauttumoren
- Mikroskopisch kontrollierte Operationen der malignen Hauttumoren
- Verschluss der Defekte durch Lappenplastiken oder Hauttransplantationen
- Operation von Wächterlymphknoten bei malignen Hauttumoren, wenn diese notwendig ist
- Metastasenchirurgie von subkutanen und kutanen Metastasen sowie einzelnen Lymphknotenmetastasen
- Operative Sanierung von Akne inversa
- Lasertherapie
- Phlebologische Eingriffe
Gerne beraten wir Sie persönlich. Für einen Termin stellen Sie sich zunächst mit einer Überweisung vom Facharzt in unserer Ambulanz vor. Vereinbaren Sie einen Termin unter folgender Telefonnummer:
0381 494 97 22
Systemtherapie
Bei metastasiertem und/oder inoperablem Hautkrebs ist eine systemische Therapie notwendig. Eine Form der systemischen Therapie ist die sogenannten Immun-Checkpoint-Blockade, die intravenös bei uns in der Tagesklinik gegeben wird. Diese Therapie wirkt auf Ihr eigenes Immunsystem und aktiviert es, damit die Immunzellen den Tumor besser bekämpfen können. In der Dermato-Onkologie steht diese Therapie zur Behandlung von metastasierten und/oder inoperablen Malignen Melanomen, Merkelzellkarzinomen sowie Plattenepithelkarzinomen zur Verfügung. Beim Melanom kann diese Therapie auch bei Patienten angewandt werden, die eine Metastase, z.B. im Lymphknoten, hatten, und jetzt tumorfrei sind, um diesen tumorfreien Zustand zu erhalten. Diese Art der Anwendung wird adjuvante Therapie genannt.
Das metastasierte und/oder inoperable Maligne Melanom kann bei ca. 50% der Patienten auch mit der sogenannten zielgerichteten Therapie, einer Tablettentherapie, ambulant behandelt werden. Diese Therapie wirkt direkt auf das Melanom. Hierzu muss eine bestimmte Mutation in Ihrem Tumor vorliegen, die wir für Sie aus dem Tumormaterial bestimmen lassen. Diese Behandlung ist auch für die adjuvante Therapie des Malignen Melanoms möglich.
Zur weiteren Therapie von Tumorerkrankungen der Haut kann die Gabe verschiedener Chemotherapeutika sinnvoll sein, die wir ebenfalls bei uns in der Tagesklinik durchführen. Eine besondere Therapieform, die von uns angeboten wird, ist die sogenannte extrakorporale Photopherese (ECP). Diese wird insbesondere bei verschiedenen kutanen Lymphomarten angewendet. Hierbei handelt es sich um eine besondere Art der Blutwäsche, bei der Lymphomzellen, also die bösartigen Immunzellen im Blut, außerhalb des Körpers mit Licht bestrahlt und dadurch abgetötet werden. Da die eigentliche Therapie in dem Fall außerhalb des Körpers stattfindet, ist die Behandlung sehr gut verträglich.
Gerne beraten wir Sie persönlich. Für einen Termin stellen Sie sich zunächst mit einer Überweisung vom Hautfacharzt in unserer Ambulanz vor. Unter folgender Telefonnummer können Sie einen Termin vereinbaren:
0381 494 97 22
Nachsorge
Die Tumornachsorge von Hauttumoren erfolgt in unserer onkologischen Sprechstunde. Diese ist ein zentraler Bestandteil der Betreuung ambulanter Patienten unseres Hauttumorzentrums und dient außerdem auch der ausführlichen Besprechung von Tumorkonferenzempfehlungen mit Patienten und ihren Angehörigen sowie der Betreuung zielgerichteter Tumortherapien.
Für Patienten mit einem Melanom oder einem anderen Hauttumor, die sich erstmals bei uns vorstellen, wird hier die weiterführende Diagnostik organisiert und die Therapie geplant. Frühzeitig wird unseren Patienten in unserer onkologischen Sprechstunde auch eine Mitbetreuung durch supportive Fachbereiche des Onkologischen Zentrums der Universitätsmedizin Rostock, wie der Psychoonkologie, angeboten.
Termine für eine Vorstellung in unserer onkologischen Sprechstunde können werktags unter folgender Telefonnummer vereinbart werden:
0381 494 97 22
Selbsthilfe
Hautkrebs ist für viele eine Schockdiagnose. Dies und die vielen anstehenden Entscheidungen für die Behandlung lassen viele Betroffene ratlos und alleine zurück. Der Austausch in Selbsthilfegruppen mit Menschen, die sich in ähnlicher Lage befinden oder befunden haben, kann hier durch Gespräche auf Augenhöhe helfen. Dafür gibt es hier das Onkologische Selbsthilfenetzwerk Rostock mit einer Selbsthilfekontaktstelle und verschiedenen onkologischen Selbsthilfegruppen.
Leider gibt es aber noch keine Selbsthilfegruppe für Hautkrebspatienten in Rostock. Diese Lücke möchten wir gerne schließen und bieten interessierten Hautkrebspatienten und Angehörigen unsere Hilfe an. Dabei unterstützt auch das Hautkrebsnetzwerk Deutschland, mit dem wir auch schon lange zusammenarbeiten. Das Hautkrebs-Netzwerk Deutschland e. V. wurde 2016 als Zusammenschluss mehrerer Hautkrebsselbsthilfegruppen gegründet. Also, sprechen sie uns sehr gerne an, wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in einer Selbsthilfegruppe Hautkrebs haben.
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Eine Initiative des Onkologischen Selbsthilfe-Netzwerks Rostock
in Zusammenarbeit mit dem Hautkrebszentrum der Universitätsmedizin Rostock
Weiterführende Informationen
Die blauen Ratgeber:
Hautkrebs
Patientenleitlinie:
Hautkrebsprävention
Patientenleitlinie:
Melanom
Melanom - Ergänzung