Prostatakrebszentrum

Liebe Patientinnen und Patienten,
Angehörige und Interessierte,

die Diagnose Prostatakrebs bei vielen Betroffenen und deren Angehörigen zunächst erhebliche Ängste und Unsicherheit hervorruft. Viele Fragen lassen sich aber nur im individuellen Gespräch zwischen Patient und Arzt klären. Aus diesem Grund hat der direkte persönliche Kontakt zu Ihnen und Ihren Angehörigen für uns den höchsten Stellenwert.

Zögern Sie nicht, uns anzusprechen oder uns anzurufen. In einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Patient und den Behandlern liegt die Basis für erfolgreiche Therapie und Heilung.

Das Prostatakrebszentrum der Universitätsmedizin Rostock wurde nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft als ein anerkanntes Zentrum für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs zertifiziert. Dies setzt die Erfüllung standardisierter und einheitlicher Standards in der diagnostischen und therapeutischen Qualität voraus. Die Anerkennung des Zertifikates durch die Deutsche Krebsgesellschaft dokumentiert die gute Qualität und Leistungsbereitschaft unseres Zentrums und die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen zum Wohle und zur ganzheitlichen Betreuung jedes einzelnen Patienten. Nicht zuletzt beinhaltet es auch die nachhaltige und stetige Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen.
 

Ihr
Prof. Dr. med. Oliver Hakenberg
Sprecher des Prostatakrebszentrums
der Universitätsmedizin Rostock

 

Wichtige Informationen

Das Prostatakarzinom

In Deutschland erkranken pro Jahr über 60.000 Männer an Prostatakrebs. Damit stellt der Prostatakrebs heute die häufigste Krebserkrankung des Mannes dar. Oft handelt es sich dabei um einen relativ langsam wachsenden Krebs, der auch bei fortgeschrittenem Alter auftritt. Mit entsprechender Behandlung ist in solchen Fällen wahrscheinlich keine Beeinträchtigung der Lebensdauer zu erwarten. Trotzdem versterben in Deutschland jährlich ungefähr 11.000 Männer am Prostatakrebs. Es ist deshalb notwendig, aufgrund einer genauen Diagnose eine zuverlässige Abschätzung vorzunehmen, wann ein festgestellter Prostatakrebs eine intensive Therapie braucht.

Durch intensive Forschungen konnten in den letzten Jahrzehnten die Behandlungsmöglichkeiten des Prostatakrebses in allen Stadien der Erkrankung verbessert werden. Dennoch wissen wir immer noch nicht, warum so viele Männer einen Prostatakrebs entwickeln. Die Veranlagung zur Ausbildung eines Prostatakrebses kann in manchen Fällen vererbt werden; Männer, deren Vater oder Bruder von einem Prostatakarzinom betroffen waren, haben ein zwei- bis vierfach höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Ein wesentlicher Faktor für die Entstehung bleibt das Testosteron, das männliche Geschlechtshormon, welches das Wachstum von Prostatakrebszellen fördert. Das Risiko, einen Prostatakrebs zu haben, steigt mit zunehmendem Alter an. In seltenen Fällen kann ein Prostatakrebs auch bei relativ jungen Männern auftreten, aber die Mehrzahl der Patienten ist über 65 Jahre alt, wenn die Diagnose gestellt wird.

Was man über die Prostata und den Prostatakrebs wissen sollte

Die Prostata ist eine etwa kleine Drüse von der Größe einer Walnuss, die unterhalb der Blase im Becken liegt und den ersten Abschnitt der Harnröhre umschließt. Die normale Funktion der Prostata besteht in der Produktion von Samenflüssigkeit, welche die Spermien ernährt und zusammen mit diesen beim Samenerguss ausgestoßen wird. Die Prostata ist also an der Fortpflanzung elementar beteiligt; ohne gesunde Prostata ist eine natürliche Zeugung nicht möglich.

Ungefähr ab dem 40.Lebensjahr beginnt bei den meisten Männern ein stetiges langsames Wachstum der Prostata, welches gutartig ist, aber zu einer fortschreitenden Einengung der Harnröhre führen kann. Dies kann dann im Alter zu Beschwerden beim Wasserlassen führen. Zusätzlich kommt es bei einigen Männern zur Bildung kleiner Krebsherde am Rand der Prostata, nicht selten auch an mehreren Stellen gleichzeitig. Ein Wachstum solcher Krebsherde und eine rasche Vermehrung kann zur Entwicklung eines bösartiger Krebserkrankung führen, die lebensbedrohlich werden kann, wenn die Krebszellen im Körper streuen und überall sich ausbreitende Herde bilden. Bei vielen Männern, die einen kleinen Krebsherd in der Prostata haben, passiert dies aber nicht und sie verbringen ihr Leben, ohne jemals etwas von ihrem kleinen Prostatakrebs zu ahnen. Bei anderen wachsen die Krebsherde jedoch rasch und beginnen zu streuen. Solche aggressiv wachsenden Prostatkrebse brauchen eine intensive Behandlung.

Es gilt für jeden Patienten, dass man die beste Behandlungsstrategie finden muss. Dies bedeutet einerseits, dass die aggressiven und lebensbedrohlichen Formen des Prostatakrebses rechtzeitig und ausreichend behandelt werden müssen und es bedeutet andererseits, dass bei den eher harmlosen Formen des Prostatakrebses zu viel und unnötige Behandlungen vermieden werden, denn alle Behandlungen haben mögliche Nebenwirkungen.

Heilungschancen

Bei frühzeitiger Diagnose des Prostatakrebses bestehen gute Aussichten auf Heilung. Frühzeitige Diagnose bedeutet, dass der Krebs in einem Stadium festgestellt wird, in dem er sich nur auf sein Entstehungsorgan, die Prostata, beschränkt und noch nicht in Lymphdrüsen oder andere Organe gestreut hat. Auch gehört der Prostatakrebs zu den Krebserkrankungen mit denen ausreichend behandelte Patienten am längsten leben können. Auch für die eher fortgeschrittenen Stadien des Prostatakrebses mit Streuung in andere Organe gibt es Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten der Krankheit aufhalten und Beschwerden lindern. Die Entwicklungen der letzten Jahre haben zu einer deutlichen Verbesserung der langjährigen Überlebenszeiten von Männern mit Prostatakrebs geführt.

Diagnoseverfahren

Zur frühen Erkennung eines Prostatakrebses erfordert es eine Tastuntersuchung durch den Enddarm in Kombination mit einer Bestimmung des PSA-Wertes im Blut. PSA steht für „Prostata-spezifisches Antigen“ und ist ein Bestandteil des Prostatastoffwechsels, der im Blut auch nachzuweisen ist. Er kann bei Vorliegen eines Prostatakrebses erhöht sein, auch wenn eine solche PSA-Erhöhung auch andere Ursachen haben kann. Bei Vorliegen eines verdächtigen Tastbefundes und/oder eines verdächtigen PSA-Wertes sollte – wenn eine solche Diagnose sinnvoll ist – eine Gewebeprobe entnommen werden. Dies erfolgt üblicherweise in örtlicher Betäubung unter Zuhilfenahme einer speziellen Ultraschallsonde durch den Enddarm durch den Urologen.

Die Gewebeproben werden vom Pathologen untersucht. Die Anzahl der vom Prostatakrebs betroffenen Gewebeproben, deren Verteilung in der Prostata, die Höhe des PSA-Wertes und die vom Pathologen eingeschätzte Aggressivität des nachgewiesenen Prostatakrebsgewebes erlaubt eine Abschätzung, ob es sich um einen kleinen, eher harmlosen oder um einen aggressiven Prostatakrebs handelt. Dies erlaubt, in Zusammenhang mit dem Lebensalters und der Beurteilung des sonstigen Gesundheitszustandes des betroffenen Mannes, eine Einschätzung, wie notwendig eine Behandlung ist und welche Behandlungsverfahren sinnvoll sein können.  

Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

Bei einem Krebs, der auf die Prostata beschränkt ist, kann eine lokale Therapie sinnvoll sein, die das Ziel hat, den Prostatakrebs völlig zu vernichten, damit er keine Gefahr mehr für den Patienten darstellt. Dafür gibt es zwei prinzipiell verschiedene Möglichkeiten:

1. Die Entfernung der gesamten Prostata durch eine Operation (die „radikale Prostatektomie“),

2. die Vernichtung nur der Prostatakrebszellen durch Bestrahlung (wobei es mehrere Varianten der Strahlentherapie gibt).

Bei einem Prostatakrebs, der sich über Blutwege im Körper ausgebreitet hat, ist die wirksamste Therapie zunächst die Blockade der Testosteronwirkung durch medikamentöse Behandlung. Zu einem späteren Zeitpunkt, sollte dies allein nicht mehr ausreichen, kann eine Chemotherapie notwendig sein.

Welche Möglichkeiten für die lokale Behandlung früher Stadien gibt es?

Die klassische Möglichkeit zur Heilung des Prostatakarzinoms ist die operative Entfernung der Prostata mit den Samenblasen und der Lymphknoten im kleinen Becken. Alternativen sind die Formen der Strahlentherapie als äußere (externe) Bestrahlung oder als innere Bestrahlung (Brachytherapie). Alle diese Therapieformen werden an unserem Prostatakarzinomzentrum durchgeführt.

In einigen Fällen lokaler Prostatakarzinome, die sehr wenig aggressiv und sehr klein sind, kann eine abwartende Strategie unter genauer Kontrolle sinnvoll sein oder bei älteren Patienten kann grundsätzlich ein abwartendes Verhalten besser sein, weil kleine Prostatakarzinome keine Beschwerden verursachen.

Ihre Behandlung in unserer Klinik

In der Klinik und Poliklinik für Urologie werden radikale Prostatektomien zur Behandlung des Prostatakrebses sowie andere Operationen für fortgeschrittenere Stadien sowie die medikamentöse Hormontherapie und die Chemotherapie für das Prostatakarziniom durchgeführt. In der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie werden die verschiedenen Formen der Bestrahlung für das Prostatakarzinom vorgenommen.

Eine Behandlung in unserer Klinik erfolgt so:

1. Ambulante Vorstellung und Arztgespräch

Nach Terminvereinbarung über unserer Prostatatelefonhotline (0381 / 494-7840) erfolgt die Vorstellung in unserer Prostatasprechstunde in der Urologischen Poliklinik, die sich im Gebäude der Klinik für Innere Medizin im Erdgeschoss befindet. Hier werden durch den zuständigen Arzt wesentliche Befunde erhoben und Ihnen alle Informationen zu Ihrer Erkrankung, den Behandlungsmöglichkeiten und, falls geplant, zu der vorgesehenen Operation gegeben. Scheuen Sie sich nicht, alle Fragen zu stellen, die Ihnen wichtig sind. Alle Befunde jedes Falles werden in einer Konferenz der Fachdisziplinen, die sich mit der Behandlung des Prostatakrebses beschäftigen, besprochen und diskutiert, um eine einheitliche und fachlich einwandfreie Behandlung zu erreichen (prätherapeutische Konferenz). Sollte diese Konferenz zu einer anderen Empfehlung kommen, als ihr niedergelassener Urologe oder Sie selbst es wünschen, werden wir alle Befunde noch einmal mit Ihnen besprechen.

2. Im Falle einer Operation: vorstationäre Aufnahme

Am Vortag der eigentlichen stationären Aufnahme erfolgen ambulant die notwendigen Voruntersuchungen durch die Ärzte der Urologie, der Anästhesie und das Pflegepersonal sowie vorbereitende Massnahmen. Diese erfolgen auf der Station der Urologischen Klinik, die sich im 3.Stock des Gebäudes der Klinik für Innnere Medizin befindet. Zu den Untersuchungen gehören

  • körperliche Untersuchungen
  • Ultraschall von Nieren, Blase und Prostata
  • Blutentnahmen
  • EKG und Röntgenaufnahmen der Lunge
  • Gespräch und OP-Aufklärung durch den Urologen
  • Gespräch und Aufklärung über die Narkose und Narkoseform (Vollnarkose und Anlage eines Rückenmarkskatheters zur postopetrativen Schmerztherapie)
  • in einigen Fällen sind weitere Spezialuntersuchungen in Abhängigkeit von den Vorerkrankungen notwendig (z. B. Herzultraschall).

Außerdem erhalten Sie genaue Angaben, wann und wie Sie am nächsten Tag stationär aufgenommen werden.

Der Operationstag

Am Operationstag erfolgen morgens früh die stationäre Aufnahme und die wesentlichen Vorbereitungen für den geplanten Eingriff und die Narkose. Sie erhalten eine milde Schlaftablette, um die Anspannung vor der OP zu reduzieren. Zur geplanten Operationszeit bringt man Sie im Bett in den OP-Trakt der Urologie, der sich direkt neben den urologischen Stationen befindet. Hier werden Sie von den Schwestern der Anästhesie in Empfang genommen, auf einen OP-Liege umgebettet und in den Vorbereitungsraum gebracht. Dann wird Ihnen ein Venenzugang gelegt, über diesen spritzt der Narkosearzt dann ein Medikament, welches Sie zum Einschlafen bringt. Anschließend wird ein Beatmungsschlauch in die Luftröhre eingelegt, es erfolgt die Lagerung für die Operation, das sterile Abwaschen der Haut und das Abdecken mit sterilen Tüchern. Für die Operation wird ein ca.10 cm langer Mittelschnitt zwischen Bauchnabel und Beckenknochen gemacht. Die Operation dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden inklusive der Entfernung der Beckenlymphknoten. Bei Wunsch nach Erhalt der sexuellen Potenz wird nervenschonend operiert, das heißt die Nervenfasern am Rande der Prostata werden erhalten.

Nach der Operation hat man einen Blasenkatheter durch die Harnröhre sowie zwei Drainageschläuche, die zur Bauchhaut herausgeleitet sind und Wundsekret in den ersten zwei Tagen ablaufen lassen sollen. Nach der Operation kommen alle Patienten zunächst in den Aufwachraum, wo für die ersten zwei Stunden nach der Operation und Narkose eine intensive Überwachung der Herz-Kreislauffunktion erfolgt. Danach werden Sie im Bett in Ihr Krankenzimmer zurückgefahren.

1. - 5. Tag nach Operation

Entscheidend für einen komplikationslosen Verlauf nach der Operation ist eine frühzeitige Mobilisierung. Diese beginnt bereits am 1. Tag nach der Operation mit Hilfe der Physiotherapeutin, die Ihnen hilft, sich im Bett aufzusetzen und einmal aufzustehen. Der Tagesablauf auf der Station besteht im Wesentlichen aus einer ärztlichen Morgenvisite (gegen 7.00 Uhr) sowie der Durchführung der pflegerischen Maßnahmen zwischen 9.00 und 12.00 Uhr. Sowohl die Ärzte wie auch das Pflegepersonal stehen Ihnen jederzeit bei eventuellem Problemen zur Verfügung. Alle Zimmer verfügen heute über Fernsehen und Radio sowie WLAN, fast alle Zimmer haben ihren eigenen angeschlossenen Sanitärbereich.

Die intraoperativ eingelegten Wunddrainagen werden zwischen dem 2. und 4. postoperativen Tag entfernt, was schmerlos ist. Der Rückenmarkskatheter, der zur Behandlung postoperativer Schmerzen dient, wird zwischen dem 4. und 5. Tag entfernt. In Vorbereitung auf Ihre Entlassung erfolgt am 4. Tag der Besuch durch unsere Sozialarbeiterin zur Organisation einer Anschlussheilbehandlung, auf die jeder Patient nach einer Krebstherapie Anspruch hat. Die Hautnaht erfordert kein Fädenziehen; wir verwenden selbst-resorbierbare Hautnähte.

Während des stationären Aufenthaltes erhalten Sie von uns auch verschiedene Fragebögen, die wir Sie bitten, auszufüllen. Diese enthalten Angaben zur Schmerztherapie, zu möglichen Ängsten bezüglich der Krebserkrankung und zu Ihrer Zufriedenheit mit der Betreuung. Diese Angaben, die Sie anonym machen können, dienen dazu, unsere Behandlung stetig zu verbessern. Auf Wunsch können auch Gespräche mit einem in der Betreuung Krebskranker erfahrenen Psychologen oder einem Seelsorger erfolgen.

Entlassungstag

Die Entlassung erfolgt im Regelfall am 5. bis 7. Tag nach der Operation. Dies mag Ihnen zunächst früh erscheinen, aber Sie werden feststellen, dass es Ihnen dann bereits wieder gut geht. Sollte dies nicht der Fall sein, wird die Entlassung selbstverständlich später erfolgen. Die Entlassung erfolgt dann am vereinbarten Entlassungstag gegen 9 Uhr nach Frühstück und Morgenvisite. Einer der Stationsärzte führt mit Ihnen ein Entlassungsgespräch, bei dem alle weiteren Schritte und mögliche offene Fragen besprochen werden. Beim Entlassungsgespräch erhalten Sie Ihre Unterlagen, im Wesentlichen einen Brief für Ihren behandelnden Urologen und den Hausarzt.

Die Entlassung erfolgt bei uns mit einem Blasenkatheter, der in einen Beinbeutel abgeleitet wird, so dass man bequem seine normale Kleidung darüber tragen kann. Sie werden durch das Pflegepersonal über die entsprechenden Maßnahmen für die Katheterversorgung informiert und angeleitet. Zum Termin für die ambulante Wiedervorstellung eine Woche nach der Entlassung wird eine Röntgenuntersuchung zur Kontrolle der inneren Wundheilung durchgeführt. Ist diese regelrecht, erfolgt die Entfernung des Blasenkatheters, was schmerzlos ist.

Feingeweblicher Befund (Histologie)

Das intraoperativ entfernte Prostatagewebe mit den Lymphknoten und Samenblasen wird zur kompletten Untersuchung in die Pathologie gegeben. Das Ergebnis wird Ihnen, sollte es zum Entlassungszeitpunkt noch nicht vorliegen, spätestens zum Wiedervorstellungstermin zur Röntgenkontrolle mitgeteilt und erläutert. in einem zweiten Brief werden Ihr Urologen und Ihr Hausarzt ebenfalls informiert.

Die Zeit nach der Behandlung und die Nachuntersuchungen

Nach der Katheterentfernung folgt die Anschlussheilbehandlung. Diese ist notwendig, damit Blase und Schließmuskel sich an die neue Situation gewöhnen können. Dazu müssen Muskelübungen (Beckenbodengymnastik) erlernt und geübt werden, die man Ihnen in der Reha-Klinik zeigen wird. Auch das Thema der Regeneration der Potenz wird dort angesprochen werden und eventuelle Maßnahmen eingeleitet werden.

Die Fortführung der Beckenbodenübungen auch zu Hause ist für das frühzeitige Wiedererreichen der Schließmuskelkontrolle sehr zu empfehlen. Zu Hause sollte man für weitere 6 Wochen schweres Heben vermeiden, um Narbenbrüchen vorzubeugen. Dagegen sind Spaziergänge und - nach Abheilen der Wunde - auch leichtere sportliche Betätigungen günstig für den Körper und die Gesamtheilung. Allerdings sollte Fahrradfahren für mindestens 3 Monate unterlassen werden. Durch eine aktive und konsequente Rehabilitation und Wiedereingliederung in das Alltagsleben werden die wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Überwinden der Krankheit und der Operation geschaffen.

Nachuntersuchungen sollten regelmäßig bei Ihrem Urologen alle drei Monate ab dem Operationszeitpunkt erfolgen und immer die Bestimmung des PSA-Wertes beinhalten. Im eigenen Interesse sollten sie diese Nachsorgetermine in den nächsten Jahren gewissenhaft und regelmäßig wahrnehmen. Bei manchen Patienten kann es trotz erfolgreicher Operation nach Jahren zu einem Wiederauftreten der Krebserkrankung kommen. Wichtig ist, sich bei Auffälligkeiten kurzfristig bei Ihrem behandelnden Arzt unabhängig von den verabredeten Untersuchungsintervallen vorzustellen.

Wir sind auch nach der Operation für Sie da, sollten Fragen oder Probleme auftreten. Scheuen Sie sich nicht, uns anzurufen oder einen Termin über unsere Prostatatelefonhotline zu vereinbaren.

Kontakt

Koordinator:
Dr. med. Stefan Milerski
0381 494 78 01
0381 494 78 02
eMail

Postanschrift:
Universitätsmedizin Rostock
Urologische Klinik
Ernst-Heydemann-Straße 6
18057 Rostock

Mehr Infos

Sprechstunde

Die Prostatakrebssprechstunde findet täglich von 11:30 - 14:00 Uhr statt.

Terminvereinbarungen sind über die Prostata-Hotline
0381 494 78 40 möglich.

Weiterführende Informationen

Die blauen Ratgeber:
Prostatakrebs